Es ist zum Haareraufen: Die Hälfte der Arbeitswoche liegt hinter dir und du hast das Gefühl, kaum etwas geschafft zu haben. Job und Familie fordern dich Tag für Tag. Dabei hast du dir fest vorgenommen, mehr Zeit für dich einzuplanen, zu lesen oder gar einen Kurs zu besuchen. Dir fehlt schlichtweg die Zeit. Aber ist das wirklich so? Wieso stellt es eine so große Aufgabe dar, Bildung im Alltag zu priorisieren?
Neben all deinen To-Dos, sei es die Präsentation für die Arbeit oder der längst überfällige Kaffee mit deiner besten Freundin, kommen andere Dinge zu kurz – Dinge, die dir wichtig wären. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, die dir genau bei diesem Problem helfen können. Lies in diesem Artikel, wie du es schaffen kannst, dich auch unter Stress weiterzubilden.
Idee #1: Zusammenfassungen
Keine Frage, Bildung im Alltag ist leicht zugänglich. Sei es eine Dokumentationsserie über Wale oder die sechshundertseitige Zusammenfassung über Europa im Ersten Weltkrieg, Material steht zur Verfügung. Du könntest es dir einfach vornehmen … Nur wann? Und muss es immer gleich ein ganzer Wälzer sein?
Muss es nicht. Heutzutage existieren Zusammenfassungen in allen erdenklichen Formaten: von Büchern, wissenschaftlichen Arbeiten, Dokumentationen, Reiseführern … Selbst die Acht-Uhr-Nachrichten kannst du dir komprimiert ansehen. Gerade, wenn ein Thema neu für dich ist, kann eine Zusammenfassung einen hervorragenden Überblick geben. Erst danach entscheidest du, ob du tiefer in die Materie einsteigen kannst und willst.
Idee #2: Vorträge und Mini-Fortbildungen
Bei einer Fortbildung denkst du wahrscheinlich zunächst an anstrengende Monate, in denen du dich nach der Arbeit und am Wochenende zum Lernen aufraffen musst. Oft ist das tatsächlich so. Strebst du hingegen keinen bestimmten Abschluss an, kann das Ganze ruhig spartanischer ausfallen.
Vorträge und Mini-Fortbildungen lassen sich meist problemlos in den Alltag integrieren. Suche im Internet nach Eintages- oder Wochenendfortbildungen oder informiere dich bei deiner Volkshochschule über anstehende Vorträge. Manchmal kannst du auch online teilnehmen. Wichtig ist bloß ein fester Termin, damit du die jeweilige Veranstaltung vor anderen To-Dos priorisierst.
Idee #3: Challenges
Das Internet ist voller mehrwöchiger Aktionen, auch genannt „Challenges“, in denen du dich selbst herausfordern kannst. Die Themenbereiche erstrecken sich über Yoga, vegetarische/vegane Ernährung, Minimalismus, Allgemeinwissen und Sport bis hin zu technischen Ablegern. Oft dauern die Aufgaben nur wenige Minuten. Versuche auch dann am Ball zu bleiben, wenn dich ein Thema weniger interessiert. Bestimmt sieht es am nächsten Tag schon wieder ganz anders aus.
Tipp: Zusammen mit Kolleg:innen oder Freund:innen machen Challenges noch mehr Spaß. Außerdem verstärkt dieser persönliche Austausch den Bildungseffekt.
Idee #4: Freiwilliges Engagement
Eine weitere Möglichkeit für mehr Bildung im Alltag ist freiwilliges Engagement bei einer wohltätigen Organisation. Ein Vorteil: So gut wie immer benötigst du Hintergrundwissen, der Bildungseffekt tritt automatisch ein. Arbeitest du mit Geflüchteten zusammen, wirst du dich ausgiebig über ihr Herkunftsland und dessen Geschichte informieren. Entscheidest du dich für ein Engagement im Tierschutz, erfährst du Stück für Stück mehr über Konsum, Ernährung und Hilfsmöglichkeiten.
In der Regel ist Freiwilligenarbeit deutlich zeitintensiver als die bisherigen Ideen. Dafür erlangst du nachhaltiges Wissen. Im besten Fall brennst du für das Thema, damit es dir leichtfällt, regelmäßige Termine wahrzunehmen. Einmal in deinen Alltag integriert, kann freiwilliges Engagement eine ebenso hohe Priorität wie beispielsweise dein Job einnehmen.
Idee #5: Podcasts
Mein persönlicher Favorit für mehr Bildung im Alltag? Podcasts! Es gibt sie auf verschiedenen Plattformen, zu allen erdenklichen Themen – und das oft kostenlos. Podcasts liefern schnelles Wissen, teils im komprimierten Format (siehe Idee #1: Zusammenfassungen). Wer sich zu den auditiven Lerntypen zählt, wird besonders profitieren.
Das Alleinstellungsmerkmal von Podcasts ist, dass du sie (fast) überall hören kannst: beim Putzen, beim Kochen, im Fitnessstudio, auf einer langen Auto- oder Zugfahrt, auf dem Weg zur Arbeit … Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus eignen sie sich hervorragend dazu, eine Zeit lang vom stressigen Alltag abzuschalten.
Idee #6: Versuche es mal ohne To-Dos
Last but not least, möchte ich dir eine Frage stellen. Gehörst du vielleicht zu den Menschen, die ihren Alltag in Form von endlosen To-Do-Listen planen? Und fällt es dir regelmäßig schwer, diesen gerecht zu werden? Dann habe ich eine eher unkonventionelle Idee für dich: Versuche es mal einen Tag lang ohne To-Dos.
Wieso? Weil das Thema Bildung darin selten Platz findet. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass ich eher mal eine Doku anschaue oder mich anders weiterbilde, wenn nicht dutzende Aufgaben auf mich warten. Konzentriere ich mich weniger auf To-Dos und mehr auf meine Intuition, verwandelt sich der Haushalt nicht automatisch in eine Müllhalde (und wenn doch, gibt es immer noch Podcasts). Ausprobieren lohnt sich!
Bildung im Alltag ist nicht nur möglich, sondern wichtig
Vielen Menschen fällt es schwer, Bildung in ihren Alltag zu integrieren. Endlose To-Dos und Prioritäten lassen dieses Thema als nebensächlich erscheinen. Dabei ist Bildung so wichtig. Sie formt unsere Gedanken, unsere Auffassung vom Leben. Sie bringt uns voran.
In diesem Artikel habe ich dir sechs Ideen an die Hand gelegt, mit denen du es doch schaffen kannst, dir Zeit für Bildungsaktivitäten zu nehmen. Nicht jede davon mag auf dich zugeschnitten sein, aber probiere sie unbedingt aus. Wenn du dein Wissen kontinuierlich ausbaust, wirst du nicht bloß klüger, sondern auch zufriedener sein.
Zuletzt verrate ich dir mein liebstes Credo: Education is everything.
Wissen ist alles.
Spannend? Schaue für komprimiertes Wissen auch mal hier vorbei: Rethinking Our Economy: Post-growth