Drei gute Wege, das Jahr 2022 ausklingen zu lassen

2022

2022 war in vielerlei Hinsicht ein bewegendes Jahr. Gerade, als wir glaubten, trotz Corona einen Hauch von Normalität zu verspüren, folgte der nächste Paukenschlag: Russland überfiel die Ukraine, einen souveränen Staat. Am 24. Februar 2022 hielt die Welt den Atem an. Denn auf einmal herrschte Krieg – und das mitten in Europa.

Der Ukraine-Konflikt und seine Folgen bestimmen seit jeher die Schlagzeilen. Es scheint so gut wie unmöglich, 2022 nicht mit Krieg, Krisen und Leid zu verbinden. Ungewissheit lähmt die Gesellschaft, sie kratzt am Sicherheitsgefühl von Millionen von Menschen. Umso wichtiger ist es, für sich selbst einen Abschluss finden. Wie man ein Jahr wie dieses ausklingen lassen kann, ohne dabei mit noch mehr Bauchweh in 2023 zu starten, erfahrt ihr in diesem Artikel.

1. Journaling – ein Rückblick auf 2022

Als Texterin für Wirtschaft, Gesellschaft und Nachhaltigkeit beschäftige ich mich tagtäglich mit den großen Themen unserer Zeit. Was dabei nicht zu kurz kommen darf: Abstand gewinnen und Grenzen setzen. Warum? Weil Schlagzeilen wie jene, die 2022 bestimmt haben, auf Dauer am psychischen Wohlbefinden nagen. Einige Freunde erzählten mir, dass sie dieses Jahr einfach aufgehört haben, Nachrichten zu schauen. Zu aufwühlend waren die Bilder, zu beängstigend die möglichen Konsequenzen.

Ich kann eine solche Schutzreaktion gut verstehen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ein geordneter Rückblick auf 2022 helfen kann, mit Sorgen und Ängsten umzugehen. Die Augen gänzlich zu verschließen, ist langfristig keine Lösung. Anstatt dessen sollten wir uns alle ein paar Minuten Zeit nehmen, 2022 Revue passieren zu lassen. Journaling – im guten alten Tagebuch – ist dafür eine gute Option.

Mögliche Fragen für deine Jahresreflexion sind:

  • Welche wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Ereignisse haben mich 2022 besonders bewegt?
  • Wie bin ich mit ihnen (und ihren Folgen) umgegangen?
  • Was habe ich dabei gut gemacht, wo gibt es Verbesserungsbedarf?
  • Was hat mich im Privaten bewegt?
  • Wofür bin ich dieses Jahr dankbar?

Keine Sorge, hierbei gibt es kein Richtig oder Falsch. Ob du eine Seite schreibst oder zehn, spielt keine Rolle. Wichtig ist bloß, irgendwann zu einem Abschluss zu finden. Du setzt einen Punkt hinter das Jahr 2022 – und startest so mit frischem Kopf in die nächsten zwölf Monate.

2. Journaling – persönliche Ziele für 2023

Schwieriger wird es hingegen, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Denn spätestens seit 2022 wissen wir: Es kommt oft anders, als wir denken. Ob Pandemie oder Energiekrise – langsam gewöhnen wir uns an eine neue Flexibilität, die uns einiges abverlangt. Wir wagen es kaum, Vorsätze und Ziele für das neue Jahr zu formulieren. Wer garantiert uns, dass die nächste Krise sie nicht zunichte macht?

Die ernüchternde Antwort darauf lautet: niemand. Trotzdem ist es wichtig, nicht den Anschluss zu verlieren. Denn ohne Ziele im Leben verwandelt sich ebendieses in einem noch dichteren Irrgarten.

Zugegeben, das neue Jahr 2023 verspricht nicht die besten Voraussetzungen. Beruflich und finanziell mag es Fragezeichen geben, auch im Privaten. Jede:r von uns wird in irgendeiner Form zurückstecken müssen. Doch eines können wir uns schon jetzt überlegen: kleine Vorhaben. Ich spreche nicht vom längst überfälligen Umzug oder Jobwechsel. Ebenso wenig geht es mir ums Heiraten, um Kinder oder den Hausbau. All das sind große Vorhaben. Lebensziele.

Fragen wir uns erst einmal:

  • Welches Hobby wollte ich längst mal ausprobieren?
  • Wohin wollte ich schon immer einen Tagesausflug machen?
  • Bei wem könnte ich mich nach langer Zeit mal wieder melden?
  • Welches Buch könnte mich persönlich und/oder beruflich weiterbringen?
  • Welche Routine habe ich 2022 vernachlässig und möchte ich 2023 wieder aufleben lassen?

In Anbetracht der weltpolitischen Ereignisse mögen uns so manche Lebensziele wie ein Achttausender erscheinen. Die Folgen: Überreizung, Übermüdung, Überforderung. Und genau das können wir jetzt, Ende 2022, bei bestem Willen nicht gebrauchen.

Natürlich dürfen auch größere Ziele einen Platz im Journal einnehmen. Ich empfehle allerdings, mit den kleinen Vorhaben zu beginnen. Denn ergeben diese erst einmal Sinn, eröffnen sich größere mentale Kapazitäten für den Rest. Es ist vollkommen in Ordnung, nicht mit Vollgas ins Jahr 2023 zu starten.

Sparen wir uns die Energie lieber für später, wir werden sie brauchen.

Die Zukunft zeigt sich in uns – lange bevor sie eintritt.

Rainer Maria Rilke

3. Ein Jahresabschluss mit Sinn: Spenden

Wer sich fragt, wie man 2022 doch noch etwas Gutes bewirken könnte, wird sich früher oder später mit dem Thema Spenden auseinandersetzen. Die Medien sind voll von Spendenaufrufen, Weihnachtsgeld und Sonderzahlungen sorgen für gefüllte(re) Konten. Kritiker:innen mögen an dieser Stelle den Effekt des „Warm Glow of Giving“ erwähnen: Menschen empfinden Gefühle wie Freude oder Zufriedenheit, wenn sie anderen etwas von ihrem Wohlstand abgeben. Allein deshalb spenden sie, so eine These.

Na und?

Natürlich sind altruistische Beweggründe wünschenswert. Aber meiner Meinung nach ist jede Spende ein Schritt in die richtige Richtung. Ich beispielsweise habe es mir zur Gewohnheit gemacht, meine „gesparte“ Kirchensteuer weiterzugeben. Bei der Frage nach der geeigneten Organisation bin ich auf den effektiven Altruismus gestoßen. Diese Bewegung beschäftigt sich damit, wo begrenzte Ressourcen (hier: Spendengelder) am effektivsten genutzt werden. Natürlich ist es auch immer eine gute Idee, an kleinere Vereine oder Organisationen vor Ort zu spenden.

Worauf auch immer die Wahl fällt, eine Spende ist für viele von uns möglich – trotz Krise. Am Ende eines aufwühlenden Jahres kann so eine kleine Geste einiges bewirken, und das auf beiden Seiten. Da bin ich mir ganz sicher.

Fazit

Am Ende eines jeden Jahres reflektieren wir die Ereignisse, die uns besonders bewegt haben. 2022 war voll von solchen Ereignissen: Corona, der Ukraine-Krieg und eine starke Inflation hatten Deutschland und die Welt fest im Griff. Und: Die Prognosen für 2023 geben wenig Hoffnung auf Besserung.

Eine Strategie, mit diesem aufwühlenden Jahr abzuschließen, ist das Journaling. Diese Methode kann helfen, sowohl wirtschaftliche und gesellschaftliche als auch private Sorgen zu ordnen. Ein Ausblick auf das neue Jahr – insbesondere auf kleinere Vorhaben – rundet die Jahresreflexion ab. Denn bei der Höchstgeschwindigkeit, mit welcher Nachrichten an uns vorbei rasen, dürfen wir eines nicht vergessen: Unsere mentalen Ressourcen sind begrenzt, wir müssen auf uns Acht geben. Zu guter Letzt können wir darüber nachdenken, zum Abschluss des Jahres einen (kleinen) Betrag zu spenden. Viele Menschen haben 2022 Schicksalsschläge erlitten, und auch Tierorganisationen freuen sich über finanzielle Unterstützung.

Ich hoffe, dass euch die drei genannten Vorschläge Anreize geben, 2022 gut ausklingen zu lassen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein fröhliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten! Ich freue mich auf ein erfolgreiches Jahr 2023 mit euch!

Texterin für Wirtschaft, Gesellschaft und Nachhaltigkeit

Hallo, ich bin Jana - freiberufliche Autorin und Texterin.

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